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Letzte Aktualisierung
25.02.2008

Auftraggeber

Hinweise zur BlowerDoor-Messung:

Bauliche Voraussetzungen (Neubau, Ausbau)

Um zu einer aussagekräftigen Messung zu kommen, sollten Baufortschritt und Messtermin folgendermassen abgestimmt werden:

Das Gebäude sollte sich in einem Zustand befinden, der weitgehend dem späteren bewohnten Zustand entspricht. Alle Bauteile und -komponenten, die auf die Dichtheit einen wesentlichen Einfluss haben, sollten angebracht sein.

Das heisst im einzelnen:

  • Die massiven Aussenwände sollten innenseitig vollflächig verputzt sein.
  • Die Luftdichtungsschicht im Leichtbaubereich (z. B. PE-Folie) sollte vollständig angebracht sein.
  • Luftdichtende Anschlüsse zwischen verschiedenen Bauteilen (insbesondere an Fenstern und an Übergängen zwischen Holzleichtbau- und Massivbaubereichen) sollten hergestellt sein.
  • Alle Durchführungen durch die Gebäudehülle für Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen sollten ausgeführt sein.

Nachbesserung

Andererseits kann eine vorgezogene Dichtheitsprüfung, die den Vorteil hat, dass Nachbesserungsarbeiten noch ohne aufwendige Rückbauarbeiten durchführbar sind, durchaus unabhängig von folgenden Baumaßnahmen durchgeführt werden:

  • Anbringen von Aussenputz, WDVS, Vormauerschale u. ä.
  • Einbringen der Fußbodendämmung, des Estrichs und des Bodenbelags
  • Einbau der Sanitärobjekte und der haustechnischen Anlagen, wenn die zugehörigen Durchbrüche durch die Gebäudehülle bereits ausgeführt sind (s. o.)
  • Montage von Steckdosen, Schaltern etc.

Außerdem sollten alle Stellen, die erfahrungsgemäß die gravierendsten Quellen für Leckagen sind, noch zugänglich sein, damit nach Durchführung des Tests noch Nachbesserungen möglich sind. Das heißt vor allem, dass die raumseitige Verkleidung im Holzleichtbaubereich (und ggf. die innere zweite Dämmschicht) noch nicht eingebaut sein sollte. Wichtig für die Unterdruckmessung bei 50 Pa ist allerdings, dass die Dampfbremse mittels Lattung vor dem Abreißen gesichert ist.

Vorbereitung am Gebäude

Für die Montage der BlowerDoor muss eine Außentürzarge mit einem lichten Maß von max. 114 x 240 cm benutzbar sein. Damit auch die Schließfugen der Eingangstür (Haus-, Wohnungstür) begutachtet werden können, ist als Einbauort eine Terrassentür sinnvoll.

Raumluftabhängige Wärmeerzeuger innerhalb des gemessenen Gebäudeteils müssen stillgelegt, Asche aus Feststoffbrennstellen entfernt werden.

Die Innentüren werden geöffnet, so dass ein Luftverbund vorhanden ist.

Alle Bauteile der Gebäudehülle (Wand, Dach, Boden, Fenster) sollten von innen gut zugänglich sein. Bei Bedarf ist eine Leiter oder ein Gerüst bereitzustellen.

Öffnungen, die immer verklebt werden:

  • Abflüsse, die noch nicht durch Wasser im Syphon abgedichtet sind
  • die Ansaug- und Ausblasöffnungen der Lüftungsanlage(n)

Öffnungen, die immer geschlossen werden:

  • die Zuluftventile in Außenwänden
  • alle verschließbaren Öffnungen (Türen, Fenster, Kaminzug) in der Gebäudehülle

Abdichtungen in Abhängigkeit der Art der Messung

Öffnungen und Klappen von Kaminen, Öfen, Briefkästen usw. sind je nach Fragestellung der Messuntersuchung abzudichten oder nicht. Hier sieht der europäische Normenentwurf zwei Arten von Messungen vor:

Typ A: Das Gebäude wird im Nutzungszustand gemessen, um die energetische Qualität zu ermitteln.

Typ B: Die Qualität der Gebäudehülle soll untersucht werden.

Welche Art der Messung auf das zu messende Gebäude zutrifft und die sich daraus ergebenden Abdichtungen, sollten mit dem Messteam abgesprochen werden.

Temporäre Abdichtungen

Bei allen Öffnungen, die den aktuellen vom fertigen Bauzustand unterscheiden, sind sinngemäß Abklebungen vorzunehmen (i. d. R. mit Baufolie und breitem Krepp- oder anderem wieder ablösbarem Malerband). Türen und Luken werden mit Platten oder Folien verschlossen. Diese Abdichtungen werden im Protokoll vermerkt.

Erforderliche Unterlagen für die Messung

  • Bestimmung des n50: Berechnung des belüfteten Innenraumvolumens entsprechend dem endgültigen Bauzustand (inkl. Treppenhaus, ohne Volumen der Innenwände und Decke, Fensternischen und Türdurchbrüche übermessen), berechnet aus Wohnfläche Nettogrundfläche mal mittlerer Raumhöhe
  • (Optionale) Bestimmung des w50: Berechnung der Nettogrundfläche des oben genannten Innenvolumens
  • (Optionale) Bestimmung des q50: Berechnung der Gebäudehüllfläche, die das obige  Innenvolumen umschließt, soweit sie an Außenluft oder an unbeheizte Räume grenzt (Innenmaße, Innenwand- und Deckenanschlüsse übermessen)

Für die Erstellung eines Prüfberichts sollten folgende Unterlagen mit der Auftragserteilung zugesandt werden:

  • ein Satz Hauspläne (Grundrisse, Ansichten, Schnitte), M 1 : 100
  • Berechnung des A/V-Verhältnisses nach EnergieEinsparVerordnung (EnEV)
  • Berechnung der Wohnfläche nach DIN 283
  • Berechnung der Netto-Grundfläche nach DIN 277
  • Berechnung des oben genannten Innenvolumens und optional der Gebäudehüllfläche

Sonstige Randbedingungen

Um eine ordnungsgemäße Messung zu Gewährleisten, sollte während ihrer zirka 2-stündigen Dauer (Einfamilienhaus) der Baubetrieb ruhen. Wenn ein ausführliches Gutachten erstellt wird, bzw. bei größeren Gebäuden, ist von einer längeren Dauer der Blower-Door-Messung auszugehen.

Wenn die Blower-Door-Messung zur Qualitätssicherung in einem frühzeitigen Baufortschritt durchgeführt wird, ist es durchaus sinnvoll, wenn nicht nur die Bauleitung, sondern auch die beteiligten Gewerke zugegen sind und dass gemeinsam über Nachbesserungs- maßnahmen beraten wird.

Im Interesse einer ausreichenden Messgenauigkeit kann der Test nicht an Tagen mit windigem Wetter durchgeführt werden.

Auswertung

Wenn die obigen Voraussetzungen erfüllt sind und die genannten Vorbereitungen bis zum Messtermin korrekt ausgeführt wurden, ist es möglich, noch während des Prüftermins einen exakten Wert der Luftwechselrate bei 50 Pa (n50) zu ermitteln.

Im Prüfbericht werden die quantitativen Messergebnisse mit einer vergleichenden Bewertung im Rahmen der Normen dargestellt.

Ein ausführliches Gutachten enthält das Protokoll der Leckageverteilung mit Vorschlägen für Nachbesserungen und die fotografische Dokumentation der Leckagen.

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